Zwischen „notwendigem Übel“ und „bull-shit“ – wie ein Visionär über Projektmanagement denkt…

Zwischen "notwendigem Übel" und "bull-shit" - wie ein Visionär über Projektmanagement denkt...

Sie merken schon? Ich habe einen Faible für meinen „Jahrgangs-Kollegen“ Elon Musk entwickelt:-)

Er hat in verschiedenen Kontexten und Interviews seine Ansichten zum Thema Projektmanagement geteilt. Hier sind einige zentrale Punkte, die er häufig betont – ich zitiere dabei aus seiner Biografie:

Fokus auf Ergebnisse: Musk legt großen Wert auf das Erreichen konkreter Ergebnisse. Er ist bekannt dafür, dass er Prioritäten setzt und sich auf das Wesentliche konzentriert, um Fortschritte schnell zu erzielen.

Aus seiner Studienzeit etwa: „…Ein weiterer Fokus lag auf Elektroautos. Er und Ren holten sich häufiger von einem Food Truck etwas zu Mittag und hockten sich auf den Campusrasen. Musk schaute sich nebenbei wissenschaftliche Arbeiten zu Akkus an. Der Staat Kalifornien hatte gerade eine Vorschrift erlassen, der gemäß bis zum Jahr 2003 zehn Prozent aller Fahrzeuge elektrisch betrieben werden mussten. »Ich will, dass das wirklich passiert«, sagte Musk.“

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Agilität und Anpassungsfähigkeit: Er fördert flexible und anpassungsfähige Ansätze im Projektmanagement. In seinen Unternehmen, wie SpaceX und Tesla, wird oft eine agile Methodik angewendet, um schnell auf Veränderungen im Markt oder in der Technologie zu reagieren.

„…Der Erfolg von SpaceX und Tesla rührte daher, dass Musk seine Mitarbeiter pausenlos antrieb, rabiater und flexibler zu agieren, sich unter Hochspannung abzurackern und so alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen.“

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Direkte Kommunikation: Musk hat betont, wie wichtig direkte und ehrliche Kommunikation zwischen den Teammitgliedern ist. Er bevorzugt flache Hierarchien, in denen Mitarbeiter ermutigt werden, ihre Meinungen direkt zu äußern und Probleme offen anzusprechen.

»Es muss schneller gehen. Schneller! Bitte markiert alle Punkte, an denen eine Deadline nicht eingehalten wurde. Alle schlechten Nachrichten müssen laut und oft ausgesprochen werden. Bei guten Nachrichten reicht es einmal und leise.«

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Kundenzentrierung: Er hebt hervor, dass der Kunde immer im Mittelpunkt stehen sollte. Entscheidungen im Projektmanagement sollten darauf basieren, welche Lösungen den größten Nutzen für die Kunden bringen.

„Musk hingegen argumentierte, Tesla würde nur dann von Anfang an richtig abgehen, wenn sie einen Roadster auf den Markt brachten, der die Kunden begeisterte. »Wir haben nur eine Chance, unser erstes Auto herauszubringen, also muss es so gut sein wie eben möglich«, erklärte er Eberhard.“

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Scheitern als Lernchance: Musk sieht Misserfolge nicht als endgültiges Scheitern, sondern als Lernmöglichkeiten. Dies fördert eine Kultur, in der Teams experimentieren und risikobehaftete Entscheidungen treffen können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben.

»Bitte macht das. Ich denke, ich habe mich recht klar ausgedrückt: Fertigt sie aus Stahl.« Er räumte ein, es gebe eine reelle Chance, dass es nicht funktionieren würde, doch es sei besser, bei einem Versuch zu scheitern, als das Problem monatelang zu analysieren. »Wenn ihr das Ding schnell baut, werdet ihr es schnell herausfinden. Und dann könnt ihr es auch schnell beheben.« Tatsächlich gelang es, die meisten Teile mit solchen aus rostfreiem Stahl zu ersetzen.

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Work-Life-Balance: Während er für seinen hohen Arbeitseinsatz bekannt ist (zwischen 80 und 120-h-Woche), hat er auch die Bedeutung von Balance hervorgehoben, um langfristig produktiv zu bleiben.

Musk hat oft gesagt, dass er bereit ist, außergewöhnliche Anstrengungen zu unternehmen, um seine Visionen zu verwirklichen, und dass Projektmanagement für ihn ein Werkzeug ist, um diese Visionen effizient umzusetzen.

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Ja, Elon Musk hat in mehreren Fällen traditionelle Ansätze des Projektmanagements kritisiert. Er äußerte Bedenken, dass standardisierte Bürokratie und zu komplexe Prozesse die Innovation behindern können. Zu seinen wichtigsten Kritikpunkten gehören:

Bürokratie: Musk hat erklärt, dass zu viele bürokratische Abläufe und Genehmigungen den Fortschritt verlangsamen können. Sein Unternehmen SpaceX ist dafür bekannt, einen sehr agilen und flexiblen Ansatz zu verfolgen, um schnelle Entscheidungen zu treffen.

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Langsame Entscheidungsfindung: Er glaubt, dass in vielen großen Organisationen Entscheidungen zu langsam getroffen werden. Musk befürwortet schnelle und direkte Kommunikation, um Probleme sofort zu lösen, anstatt durch mehrere Managementebenen gehen zu müssen.

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Standardisierte Prozesse: Musk sieht in einer übermäßigen Formalisierung von Projektmanagementprozessen das Risiko, dass kreative Lösungen und Innovationen stagnieren. Er legt Wert darauf, dass Teams kreativ und unabhängig denken können.

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Vision und Engagement: Musk betont, dass erfolgreiche Projekte oft von einer klaren Vision und dem Engagement der Teammitglieder abhängen, nicht von starren Projektmanagement-Methoden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Musk zwar die Bedeutung des Projektmanagements anerkennt, aber einen weniger traditionellen, flexibleren und kreativeren Ansatz bevorzugt, der dem innovativen Charakter seiner Unternehmen entspricht.

Elon Musk hat in mehreren Interviews und öffentlichen Auftritten einen Ansatz propagiert, den er zur Problemlösung und Entscheidungsfindung verwendet. Auch in seiner Biografie ist immer wieder davon die Rede. Dieser Ansatz lässt sich in mehreren Schritten zusammenfassen:

1. Fundamentales Prinzip

  • Reduziere das Problem auf die Grundlagen:
    • Beispiel: Bei der Entwicklung des Tesla Roadster begann Musk mit der Frage, wie man ein Elektrofahrzeug mit hoher Leistung und Reichweite bauen kann. Statt bestehende Annahmen über Elektromobilität zu akzeptieren, zerlegte er das Problem in seine Grundelemente (Batterietechnologie, Motorleistung, Gewicht) und fand innovative Lösungen, wie z.B. die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien aus der Laptop-Technologie.
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2. Hinterfrage alles

  • Kritische Hinterfragung:
    • Beispiel: Bei SpaceX hinterfragte Musk die hohen Kosten und langen Zeitrahmen traditioneller Raumfahrt. Er stellte bestehende Annahmen über Materialien, Bauverfahren und Wiederverwendbarkeit von Raketen in Frage. Dies führte zur Entwicklung der Falcon 1 und Falcon 9, die deutlich kosteneffektiver und wiederverwendbar sind.

      „Bei fast jeder Begegnung vermittelte Musk allen eindringlich die Botschaft: »Eine vollständig wiederverwendbare Rakete unterscheidet eine Ein-Planeten-Zivilisation von einer multiplanetaren.“
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3. Kreative Problemlösung

  • Innovationen entwickeln:
    • Beispiel: Bei der Entwicklung der Tesla Gigafactory strebte Musk an, die Herstellungskosten für Batterien erheblich zu senken. Anstatt sich auf bestehende Fabrikmodelle zu stützen, entwarf er die Gigafactory, die eine massive, automatisierte Produktionsanlage mit verbesserter Effizienz und Skalierbarkeit darstellt.

      Aber Achtung vor der „Überautomatisierung“, wie dieses Kapitel seiner Biografie zeigt:

      „…Diese Erfahrung wurde zu einer Lektion, die Eingang in Musks Produktionsalgorithmus finden sollte: Warte vor Einführung einer Automatisierung stets das Ende der Prozessentwicklung ab – bis alle Anforderungen hinterfragt und sämtliche unnötigen Teile gestrichen wurden –, bevor eine Automatisierung vorgenommen wird. Im April 2018 funktionierte die Fabrik in Nevada besser…“

      Auch kreatives Spielen baute der Online-Spiele-Nerd Musk in seine Unternehmen ein, wie im Kapitel „Giga-Gussmaschine“ zum Ausdruck kommt:

      „…Der Prozess verstärkte noch einmal Musks Wertschätzung für die Spielzeugindustrie. »Diese Leute müssen Dinge sehr schnell und billig produzieren, aber ohne Mängel, und sie müssen vor Weihnachten damit fertig sein, sonst gibt es traurige Gesichter.« Immer wieder forderte er seine Leute auf, sich bei Spielzeugrobotern oder Lego Inspirationen zu holen. Auf seinem Weg durch die Werkshallen sprach er einmal mit einer Gruppe Maschinenführer über die hochpräzise Fertigung von Legosteinen. Diese Steine sind akkurat und identisch bis auf zehn Mikron, was bedeutet, dass man jeden gegen einen anderen austauschen kann. Genau so sollten Autoteile sein, fand er…“

4. Prototyping und Experimentieren

  • Schnelles Prototyping:
    • Beispiel: Musk hat das Konzept von „rapid prototyping“ bei SpaceX gefördert. Ein Beispiel dafür ist die schnelle Entwicklung und Testung von Starship-Prototypen, die es dem Team ermöglicht, in kurzer Zeit aus Fehlern zu lernen und Verbesserungen zu implementieren. Der Umgang mit verschiedenen Prototypen wie Starhopper und SN5 demonstriert diesen Ansatz.

5. Fokus auf Wirkung

  • Nutzen für den Kunden:
    • Beispiel: Bei Tesla setzte Musk das Ziel, Elektrofahrzeuge für die breite Masse zugänglich zu machen. Die Entwicklung des Model 3 war dabei entscheidend, um ein erschwinglicheres Elektrofahrzeug anzubieten, das nicht nur umweltfreundlich, sondern auch leistungsstark ist und den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht wird.

6. Unerschütterlicher Glaube an die Vision

  • An die eigene Vision glauben:
    • Beispiel: Musk hat bei SpaceX und Tesla oft mit enormen Herausforderungen konfrontiert, einschließlich Finanzierungsproblemen und technischer Rückschläge. Trotzdem blieb er seiner Vision treu, dass Menschen auf dem Mars leben können (SpaceX) und dass Elektrofahrzeuge die Zukunft der Mobilität sind (Tesla). Sein unerschütterlicher Glaube führte letztendlich dazu, dass er diese Visionen in die Tat umsetzte, trotz der Widerstände.

Fazit

Insgesamt verdeutlicht Musk’s Algorithmus zur Problemlösung eine Philosophie, die auf tiefem Verständnis, Kreativität und der Bereitschaft basiert, konventionelle Grenzen zu überschreiten. Diese Denkweise hat ihm und seinen Unternehmen ermöglicht, innovative Produkte und Technologien zu entwickeln, die mehrere Branchen revolutioniert haben.

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